Donnerstag, 25. Dezember 2008

Merry Christmas!!!

Sooo, Heiligabend ist ueberstanden, der erste (und in Zambia einzige) Weihnachtsfeiertag auch fast, jetzt fehlt nur noch Silvester und das neue Jahr kann kommen!
Ich hoffe, ihr habt alle ein besinnliches und schoenes Fest gehabt!...Ich jedenfalls hatte es!
Wie ich schon mehrfach angekuendigt habe, bin ich letzte Woche Freitag nach Lusaka gefahren (das 10-stunden-limit konnte ich noch nicht knacken, aber diesmal waren es nur 11 Stunden) und habe mich kurz vor der Stadtgrenze von Matthias, Kehoma und Daniel (der Mentor der beiden) abholen lassen. Dann sind wir erstmal rund 2 Stunden durch den Bush gefahren, bis wir dann an deren Einsatzplatz und Wohnort in Naluyanda angekommen sind. Wirklich sehr abgeschieden, aber auch entsprechend schoen! Jetzt in der Regenzeit werden sie mit Sicherheit einige Probleme mit der Verkehrsanbindung bekommen, denn viele Strassen sind nun ueberschwemmt und unpassierbar. Hoffe mal, dass die beiden dann nicht total von der Aussenwelt abgeschnitten sind...Natuerlich hab ich auch fleissig fotografiert, aber wie das nun mal so ist mit mir und meinem Gedaechtnis, hab ich das Uebertragungskabel fuer meine Kamera in Solwezi gelassen und kann euch daher keine Bilder von der Umgebung hochladen. Strom bekommen sie von einem Windrad und ein paar Solarzellen, Wasser muss von der Pumpe geholt werden, was auch gerade jetzt in der Regenzeit recht zeitaufwendig ist, da scheinbar der Grundwasserspiegel gesunken ist oder aehnliches, denn jetzt muss mal lange vorpumpen bis endlich Wasser kommt. Aber den beiden gehts dort richtig gut und sie haben es sich wirklich richtig schoen eingerichtet...
Die Zeit dort ist so schnell vergangen, dass ich gar nicht glauben kann, dass ich jetzt schon fast eine ganze Woche dort war.
Einen Tag vor Weihnachten, haben die beiden Nachwuchs bekommen...2 kleine Zicklein wurden geboren. Matthias und Kehoma sind jetzt naemlich unter die Ziegenhirten gegangen und koennen mittlerweile 5 grosse und 3 kleine Ziegen ihr Eigen nennen. Sie geben dann den Nachbarskindern pro Tag 1000 Kwatcha, dass die auf die Ziegen aufpassen, wenn die draussen rumrennen, da sie sich sonst am Maisfeld des Nachbarn v Einen Tag alt waren die beiden da

ergehen wuerden.
Am besten finde ich jedoch die Art und Weise der Verstaendigung, die die beiden in Naluyanda eingefuehrt haben. Eigentlich sind ja die meisten Volunteers bemueht moeglichst gut Englisch oder gar eine lokale Sprache zu lernen. Die beiden haben aber den Spiess umgedreht und bringen jetzt den anderen Deutsch bei. Da kann man dann schon mal im Bush von einem Farmer mit "Ey Digga, was geht?" begruesst werden...Digga ist eh das absolute Lieblingswort von allen. Auch die Nachbarskinder haben schon genaue Vorstellungen was eine Currywurst ist und wie ein Schnitzel aussieht und vor allem ausgesprochen wird. Jedenfalls hatten wir alle viel Spass!
Gestern waren wir tagsueber noch mal in Lusaka gewesen, da noch ein paar Sachen erledigt werden mussten und dann abends gabs lecker Huehnchen, selbstgemachte Pommes, Spaghetti, Ocra-Gemuese und Sosse... das Huenchen haben wir schon am 23.12. bekommen, haben es aber nicht weitervorbereitet, sprich haben es im gefrorenen Zustand in der Plastiktuete gelassen und irgendwo hingepackt. Der Geruch am naechsten Tag war nicht wirklich schoen! Aber da wir als Alternative nur Raupen hatten, haben wir den Hahn ordentlich gewuerzt und da hat man den Gammelgeruch kaum noch gerochen...aber insgesamt war es ein sehr leckeres Essen. Dann haben wir uns ueber einen Beamer noch ein paar Videos angeschaut, die Kehoma und Matthias gemacht haben und danach sassen wir noch bis circa um 3 Uhr nachts und haben gelabert. Sehr schoenes und vor allem stressfreies Fest!
Jetzt sitze ich in Lusaka um DED-Haus, draussen regnet es mal wieder und werde dann morgen nach Kitwe (im Copperbelt) fahren. Da bin ich dann rund 6 Stunden (wenn es denn klappt, bin ja doch ein wenig skeptisch) untwerwegs und werde dann am Samstag oder Sonntag weiter nach Solwezi fahren. In Kitwe besuche ich noch ein paar Freunde und werde auch versuchen, ein paar Weihnachtsgeschenke fuer die Leute, die in Solwezi geblieben sind, zu besorgen.
Soviel von meinen Weihnachtserlebnissen...nicht wirklich spektakulaer, aber entspannt!
Nun freue ich mich auf eine schoene Dusche!
Bilder hab ich uebrigens auch wieder welche hochgeladen (Links mal anklicken und schauen)...wenn auch nicht viele.
Achja, heute hat ja noch eine besondere Ueberraschung fuer mich im DED-Haus gewartet, denn das Paket von meinen lieben Maedels ist puenktlich zur Weihnachtszeit angekommen....dafuer ein riesiges Dankeschoen!!! Hab mich sehr gefreut und geniesse die Lebkuchen!
In diesem Sinne geniesst die restliche Weihnachtszeit, auch wenn das Wetter wohl mal wieder nicht mitspielt (aber hier regent es auch die ganze Zeit) und, falls ich es vorher nicht noch mal schaffe zu schreiben, einen guten Rutsch!!! Heiligabend in Naluyanda...wir hatten nen bissel wie Spass!

Dienstag, 16. Dezember 2008

...und nebenbei arbeitet sie auch...

Nun mal ein paar Bilder von meiner taeglichen Arbeit..
Talentshow
Videoshows, die wir eine Woche lang vor dem World AIDS Day in verschiedenen Schulen, Colleges und Marktplaetzen durchgefuehrt haben...
Vorbereitungen an der Solwezi Technical Highschool.
Publikum in der Kyawama Highschool.

Nach den Videoshows haben wir zum besseren Verstaendnis verschiedene Spiele gespielt und Diskussionen angeregt...
Verregnete Videoshow auf einem Marktplatz nahe der Lumwana-Mine...ist vielleicht nicht sonderlich clever waehrend der Regenzeit eine Outdoorveranstaltung zu machen und dann vor allem die Zielgruppe nicht einzuladen. Denn statt der ganzen Minenarbeitern, die wir eigentlich erreichen wollten, waren ganz viele Kinder da, fuer die wir aber nicht wirklich passendes Videomaterial dabei hatten. Aber ich glaube, es war zumindest eine Abwechslung fuer alle Beteiligten.
"Snap me"...Kinder und auch Erwachsene lieben es zu posieren und fotografiert zu werden...wie hier in Lumwana.

Talentshow
Und nun ein paar Bilder von der staendig erwaehnten Talentshow, ich hab massig Bilder gemacht, konnte mich aber nicht entscheiden, welche ich hochladen soll. Hab also nur ein paar Bilder sehr wenige Bilder...

Gratulation fuer einen der Gewinner...es gab Geldpreise, T-shirts und Chitenge.

...und hier ist er noch mal in Action! Wirklich sehr beeindruckende Performance, die er uns geboten hat!
"Mein Organisationsteam"...mehr oder weniger! Zumindest haben sie alle das entsprechende T-shirt getragen =)

Erschoepft aber gluecklich nach der Talentshow!

Heisse Weihnacht!

Weihnachten rueckt immer naeher, der Regen wird heftiger und auch die Panik wird immer groesser: Wo werde ich mit wem die Geburt Christi celebrieren???
Naja, ehrlich gesagt, hab ich mich jetzt wohl entschieden und werde am Freitag runter nach Lusaka fahren. Hab die Moeglichkeit mit einer Freundin von Nasilele mitzufahren, sie faehrt mit ihrem eigenen Auto und das wiederum bedeutet, dass ich es tatsaechlich schaffen koennte Lusaka (Entfernung rund 600 km) innerhalb von 10 Stunden zu erreichen! Wow, das waere unfassbar und persoenliche Bestzeit! Mal schauen, ob das auch wirklich so ablaufen wird...
Dieses Wochenende war ich zu einer Hochzeit eingeladen. Wirklich sehr lustig! Natuerlich kamen wir zu spaet und als dann der einzige Muzungu den Saal betrat, hat das Brautpaar die laengste Zeit die Aufmerksamkeit der rund 100 Gaeste geniessen duerfen, denn von da an waren alle Augen auf mich gerichtet...gluecklicherweise nur die ersten 10 Minuten, dann konnte sich wieder dem Hochzeitsgeschehen gewidmet werden. Meiner Meinung nach wurde die meiste Zeit damit verbracht, alle Reden und Ansagen in die jeweiligen Sprachen zu uebersetzen (ich glaube es war Kaonde und Lozi). Kaum hatte ich einen Platz gefunden (auch wenn der Raum zum Bersten ueberfuellt war...fuer den Muzungu wurde irgendwo noch ein Stuhl aufgetrieben, vielleicht wurde dafuer die gebrechliche Brautmutter oder die hochschwangere Schwester des Braeutigams verjagt =)) wurde ich mit irgendwelchem Glitzerstaub beworfen, der erst zielgenau in meinen Augen landete, um sich dann ueber meinen ganzen Koerper zu verteilen...selbst heute glitzer ich noch! Mein persoenliches Highlight waren die Brautjungfern und entsprechenden maennlichen Partner, denn jedesmal wenn sie eine Aufgabe hatten (z.b. Kuchen schneiden, Kuchen tragen, Brautpaar zur Tanzflaeche bringen,...) wurde das immer mit einem sehr interessanten Tanz verbunden. Anfangs dachte ich, jeder taenzelt fuer sich, aber dann hab ich mitbekommen, dass es eine richtige Choreographie war, die alle bis zur Perfektion beherrschten. War wirklich schoen anzuschauen, auch wenn es dann immer rund 10 Minuten gedauert hat, die 7 Meter zwischen Tisch und Tuer hinter sich zu bringen. Braut und Braeutigam waren ganz schlicht in der typischen westlichen schwarz-weiss Einheitstracht gekleidet, aber die Gaeste haben sich umso bunter herausgeputzt. Leider habe ich meine Camera zu Hause gelassen, denn die Farbenvielfalt war unglaublich. Dann waren natuerlich auch einige anwesende Damen schon gut angeheitert und haben waehrend der Ansprachen immer wieder was reingebruellt, was alles wesentlich lockerer gemacht hat. Aber ich glaube die Haelfte der Gaeste war nur wegen dem Essen und der Getraenke gekommen, denn sie konnten es kaum abwarten, die Kueche zu stuermen und auf riesige Teller Berge von Essen zu tuermen. Danach war die Gaestezahl rasch dezimiert...keine große Party oder Aehnliches anschließend! Auf jeden Fall war es sehr interessant und das naechste Mal moechte ich eine traditionell Hochzeit sehen!
Sonntagabend stand dann mal wieder eine Verabschiedung auf dem Plan, denn das hollaendische Paerchen fliegt heute zurueck nach Holland. Da hat Lawrence zu sich eingeladen und dann wurde lecker Ziege gegessen. Der Abschied war zum Glueck auch nicht so dramatisch, da Holland ja doch recht nah an Deutschland dran ist und Besuche moeglich sind.
Diese Woche bin ich wieder mit Newstart unterwegs und teste und berate mich durch Solwezi. Gluecklicherweise waren bisher alle Leute, die zu mir gekommen sind, HIV-negativ...hatte also nicht noch mal solch ein Erlebnis wie beim ersten Mal.
Ansonsten warte ich immer noch auf meinen ersten englischen Traum, aber ich glaube sprachlich mache ich merklich Fortschritte...soagr in Bemba. Hab schon einige wichtige Phrasen im Streetjargon drauf, kann mich also auf der Strasse behaupten =)
Soviel aus der Suedfront!
Falls ich es nicht noch mal schaffe, vorher ins Netz zu kommen, dann wuensche ich hiermit allen Lesern ein wundervolles Weihnachtsfest, wenig Stress und tolle Erlebnisse!!!
Letztens kam im Radio „Oh Tannenbaum, Oh Tannenbauam, wie gruen sind deine Blaettter...“ Hachja, da wurde es sogar mir ein wenig weihnachtlich ums Herz!

Dienstag, 9. Dezember 2008

Noch ein paar Bilder mehr...

Mhm, leider hab ich meine Zugangsdaten fuer mein flickr-profil vergessen und demnach kann ich kein Bilder hochladen, aber ein paar werde ich direkt auf meinen Blog stellen...
Solche tollen Sonnenuntergaenge kann ich direkt von meinem Haus aus beobachten, vorausgesetzt die Wolkendecke ist nicht zu dich!
Ich weiss nicht, ob ich ueber diesen Frosch schon berichtet habe, aber das ist Ferdinand! ...oder war Ferdinand, denn leider hab ich ihn schon seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen. Er hat fuer ein paar Wochen mti mir zusammen gelebt, sein Reich war die Toilette. Ich hab ihn sehr gemoch, auch wenn er nachts gelegentlich etwas laut war...dann bin ich zum Bad gegangen, hab ihn boese angeschaut und er hat verstanden und war ruhig! Ich vermisse ihn schon sehr. Hoffe mal, dass die boese Schlange ihn nicht gefressen hat!
Hier sieht man mich zusammen mit den beiden hollaendischen Damen und Chipeago (Sohn von Lawrence). Sarah (ganz links) ist mittlerweile wieder in Holland und Helma und Jurian werden ihr naechste Woche folgen, das wars dann fuers erste mit der europaeischen Connection, dann bin ich ganz allein auf mich gestellt =)
In Solwezi gibts zwar auch weitere weisse Menschen, aber die meisten kommen aus Suedafrika, Amerika oder sind zambische Albinos. Und ich muss sagen, dass ich hier wirklich schon viele Albinos gesehen habe, vielleicht fallen die in Deutschland nicht so sehr auf, da ja die meisten Leute dort eine helle Haut haben, aber hier erkennt man sie sofort, da sie die typischen afrikanischen Gesichtszuege haben, aber schneeweiss sind. Und meistens auch Probleme mit der Haut haben, da die Sonneneinstrahlung hier ziemlich heftig ist.
Waehrend eines kleinen Regenschauers... der ging nur 10 Minuten.Gleicher Regenschauer, andere Pfuetze.Der Regem verzieht sich langsam...
So, das letzte Bild fuer heute...meine Obst- und Gemueseschale! Bin hier zum Mango-, Ananas- und Avocadojunki mutiert =)

Holidays!

So, hab meine erste Feuerprobe was die Organisation von Events in Zambia betrifft ueberstanden...und ich glaube, es war ein Erfolg! Zumindest haben alle Beteiligten im Nachhinein positiv davon gesprochen und es gab keine Beschwerden, mal von meinem "Organisationsteam" abgesehen. Die Leute, die am wenigsten gemacht haben, haben sich am Montag am lautesten aufgeregt, teilweise berechtigterweise, aber teilweise auch aus haarstraeubenden Gruenden. Naja, fuer die Zukunft weiss ich, dass ich solche Projekte anders angehen muss...leider hab ich noch keine genauen Plan wie. Aber hab ja jetzt ueber die Weihnachtsfeiertage Zeit mir das mal durch den Kopf gehen zu lassen.
Eine entgueltige Entscheidung wie und wo ich Weihnachten und Silvester verbringen werde, hab ich immer noch nicht gefaellt, kann mich einfach nicht entscheiden.
So, heute probiere och mal ein paar Bilder hochzuladen, speziell von meinem Haeuschen...

Links wohnen Nasilele und ich.


Unsere Kueche mit Blick auf den Garten...ist leider nen bissel dunkel geworden das Bild.
Unser kahles Wohnzimmer, ich hoffe mal, dass ich Lusaka einige Dekorationssachen oder sowas finde, denn die Waende mueesen wirklich mal bedeckt werden.Mein kleines Mosquitonetbettchen =)So, un nun noch mal mein Haeuschen von hinten mit meiner handgewaschenen Waesche...Waschmaschinen sind schon echt ne tolle Erfindung...wird mir jeden Sonntag (mein persoenlicher Waschtag) immer wieder bewusst!

Mittwoch, 3. Dezember 2008

So, der World AIDS Day ist ueberstanden!
Hab mir alles wohl ein wenig specktakulaerer vorgestellt, aber eigentlich laeuft hier jede Veranstaltung nach einem einheitlichen Prinzip ab: Marsch zum Center, Warten auf den Guest of Honor (der prinzipiell immer zu spaet kommt), Rede des Guest of Honors anhoeren (die prinzipiell auch immer tot langweilig und langwierig ist), sich ein paar andere Reden anhoeren, zwischendurch mal ein wenig Ablenkung von Gesangs-, Tanz- und Schauspielgruppen, dann wieder Reden und das wars dann auch schon. Ich war recht froh, dass ich mit allerlei Organisation beschaeftigt war und somit alles nur nebenbei mitbekommen habe. Aber ich glaube den Leuten hats gefallen und das ist ja die Hauptsache.
Momentan dreht sich in meinem Kopf alles nur um Talentshows, Richter, Veranstaltungsorte und Geld...gestern morgen war ich wirklich verzweifelt und war der festen Ueberzeugung, dass diese Veranstaltung zum absoluten Disaster wird, denn nichts war wirklich organisiert und keiner hat mir richtig geholfen. Das ist halt das Problem, wenn man fragt, wer was macht, sagen alle: kein Problem wir helfen dir! Aber wenn es dann drauf ankommt, steht man meist alleine da...Zambier sagen ungern NEIN, lieber Ja, mit dem Risiko zu luegen...naja, aber gestern hatte ich dann ein paar Erfolgserlebnisse, hab die Leute mal ein wenig zusammengeschissen und nun laeuft die sache langsam an...muss sie auch, denn wir haben schliesslich nur noch 2 Tage!
Am Wochenende hatten eine Schlange in unserer Kueche! Zum Glueck war grad der Klempner da, der konnte sich dann todesmutig mit ihr auseinandersetzen. Aber nun sind wir natuerlich besonders vorsichtig....an die Krabbelviecher hab ich mich ja langsam gewoehnt, aber Schlangen muessen ja nun doch nicht sein.
Ab naechster Woche werde ich verstaerkt mit dem Newstart-Team zusammenarbeiten. da dann alle moeglichen Leute schon in den Ferien sind und das Center hier eigentlich geschlossen wird. Da ich aber erst in der dritten Decemberwoche nach Lusaka gehe, brauch ich natuerlich neue Aufgaben. Aber da mach ich mir keine Gedanken, dass Langeweile aufkommt. Ich kenn hier mittlerweile so viele Leute und Organisationen mit denen ich zusammenarbeiten kann und auch will, dass ich wohl gut beschaeftigt sein werde bis Weihnachten. Das mit dem Leute kennen ist hier auch so eine Sache, denn mittlerweile kennen mich in Solwezi sehr viele Leute, mehr als ich kenne und die reden natuerlich auch ueber mich...ich kann gar nicht mehr zaehlen wie viele Freunde ich hier schon angeblich hatte...nur weil ich mal mit jemanden die Strasse ueberquert habe. Und da die meisten Leute, mit denen ich zu tun habe, maennlich sind, wird viel ueber mich geredet =) Ich bin immer wieder erstaunt und manchmal echt schockiert, wie viel die Menschen ueber mich wissen, bevor sie mich ueberhaupt kennengelernt haben. Solwezi ist halt nen Dorf!!! So, nun beginnt unser AGM (ohne Abkuerzungen laeuft hier gar nichts) annual general meeting...das geht ueber 3 Tage. Ich glaube in Deutschland wuerden wir die Themen innerhalb von 6 Stunden durchdiskutiert haben, aber hier brauchen wir halt ein wenig mehr Zeit...

Dienstag, 25. November 2008

Ja, sie lebt noch!

Sooo, endlich mal wieder ein Lebenszeichen aus Zambia!
In letzter Zeit hab ich einfach viel zu viel um die Ohren als das ich regelmaessig schreiben kann. Und wenn ich dann mal Zeit habe, ist natuerlich Stromausfall...das passiert hier eigentlich fast taeglich.
Momentan bin ich in der heissen Phase der Vorbereitungen fuer den World AIDS Day am 1.Dezember. Seit dieser Woche laufen an verschiedenen Schulen und Colleges HIV-relevante Filme mit anschliessenden Diskussionsrunden. Gestern abend war Startschuss und ich war echt ueberrascht wieviele Schueler da waren. Ich habe so mit 20 oder 30 Leuten gerechnet, aber wir haben eine riesige Aula vollbekommen. Das war eine schoene Entschaedigung fuer den ganzen Stress, den ich im Vorfeld hatte. Denn wenn man hier was organisiet und denkt, alles klappt, dann muss natuerlich am letzten Tag alles schief laufen, was schief laufen kann! Ich habe nicht das ganze Equipment bekommen, was ich brauchte, obwohl es mir mehrfach fest zugesagt worden war, der Beamer, den ich nach 2 Wochen Rennerei endlich auftreiben konnte, funktionierte nicht und die Leute, die mir helfen sollten sind auch nicht alle aufgetaucht! Aber ich denke, wir haben das beste draus gemacht und den Schuelern hats gefallen...Hoffe, dass es die restlichen 8 Tage besser stressfreier ablaeuft. Denn momentan bereite ich fuer den 6.December ein Musicfestival bzw. eine Talentshow vor. Natuerlich immer im Zusammenhang mit Aufklaerung von HIV und AIDS. Ich hab ja auch schon in Deutschland immer sehr gerne Partys und Feiern organisiert und dachte, dass ich das dann auch hier spielend hinbekomme, aber hier wird anders gefeiert und vor allem anders gearbeitet, da muss ich mich erst noch dran gewoehnen und mich anpassen, was mir nicht immer einfach faellt. Ich hatte hier schon regelmaessig Diskussionen ueber Arbeitsmoral, Puenktlichkeit und verbindlichen Versprechen...typisch Deutsch!!! Einige Sachen kann ich akzeptieren und beschwere mich nicht, aber andere Sachen kann ich nicht einfach so wortlos hinnehmen und da beschwere ich mich dann auch mal lautstark, was nicht selten auf Unverstaendnis stoesst. Da wir hier wohl unterschiedliche Problembetrachtungen haben. Also man sieht, langsam komme ich im zambischen Arbeitsleben an und darf mich mit den Problemen auseinander setzten. Trotz dessen macht mir die Arbeit aber immer noch sehr viel Spass und ich lerne jeden Tag neue Sachen dazu. Die letzten Wochen hatte ich diverse Workshops und war auch mit den Vorbereitungen direkt fuer den World AIDS Day beschaeftigt. Ausserdem habe ich letzte Woche das erste Mal Counselling und Testing mitgemacht, d.h. ich bin mit unserer Nachbarorganisation NEWSTART, die HIV-Tests und Beratungen durchfuehrt, in einen Compound gefahren und habe dann sozusagen "im Feld" die Tests und Beratungen mitgemacht. Eigentlich benoetigt man dafuer einen 2-Monatigen Intensivkurs, bevor man das machen darf, aber ich wurde gleich ohne jegliche Vorkenntnisse ins kalte Wasser geworfen... Jede Session lauft so ab, dass der client in das Zelt kommt, man ihn aufklaert, wie der Test ablaeuft, den Test durchfuehrt (Ein Tropfen Blut vom Finger reicht aus) und anschliessend einen Fragebogen abarbeitet. Das aber alles natuerlich moeglichst auf sehr persoenlicher und einfuehlsamer Ebene, schliesslich gehts dabei ja auch um die Zukunft(splanung) von jedem Einzelnen. Tja, und wie es kommen musste, waren leider nicht alle Testergebnisse negativ. Und dann erklaere mal einem 18-jaehringen Maedel, die zusammen mit ihrem Freund vor dir sitzt, dass sie HIV positiv ist! Und aller wahrscheinlichkeit nach auch ihren neuen Freund infiziert hat...speziell in diesem Fall habe ich ueberhaupt nicht mit diesem Ergebnis gerechnet, da die beiden regelmaessig zu den Tests gehen und um so geschockter war ich. Aber auf jeden Fall war es eine sehr wertvoll Erfahrung fuer mich, da ich bisher nur am organisieren fuer irgendwelche Aufklaerungsveranstaltungen war, aber nie wirklich mit den Betroffenen zusammen gearbeiter habe. Wenn ich Glueck habe, kann ich im Januar an einem Counseller-Training teilnehmen und dann darf ich auch offiziell testen! Aber scheinbar habe ich meine Arbeit ganz gut gemacht, denn jetzt werde ich fast taeglich gefragt, ob ich denn nicht mal wieder mit zu einem Outreach kommen moechte. Das will aber natuerlich meine Organisation nicht, also die Leute reissen sich um mich bzw. meine Arbeitskraft, hehe!
Mittlerweile regnet es hier taeglich und auch die Temperatur hat sich ein wenig abgekuehlt, aber verglichen mit Deutschland ist es immer noch sehr warm...ein wenig beneide ich euch ja schon um den Schnee, kann mir das hier gar nicht mehr vorstellen. Und genauso weit entfernt ist auch Weihnachten fuer mich. Muss mich auch noch entscheiden, wo, wie und mit wem ich das zusammen verbringen werde. Habe mehrere Optionen, unter anderem camping...wollten schon immer Mal Heiligabend im Zelt verbringen!
Dann moechte ich mich auch bei den Leuten enschuldigen, die mir geschrieben haben, denen ich aber bisher noch nicht geantwortet habe. Ich freue mich sehr ueber jede Nachricht und Information aus der Heimat und moechte sofort zurueck schreiben, aber oben genannte Gruende verhindern das leider immer wieder. Aber ich probiere, das zu aendern =)
Eigentlich koennte ich stundenlang weiterschreiben, soviele Sachen, sind in den letzten 2-3 Wochen passiert, aber ich kann hier grad nur alles ein wenig anreissen.
Ausserdem draengt jetzt die Zeit wieder, bin ja nicht nur zum Urloob hier!
So, beste Gruesse ins verschneite Deutschland!

Freitag, 7. November 2008

So, nur mal kurz eine Meldung aus Solwezi...in letzter Zeit bin ich ja kaum dazu gekommen, etwas zu schreiben, aber das lag zum einen daran, dass es mich mal wieder erwischt hatte und ich das Bett hueten musste (diesmal war es wirklich Malaria) und zum anderen funktioniert das Netz hier wirklich nur sehr schleppend und wenn es denn mal geht, bin ich zu beschaeftigt, um mich laenger im Internet aufzuhalten.
Mir geht es jetzt wieder gut, aber ehrlich gesagt, werd ich jetzt bei jeder Muecke im Raum leicht panisch, denn ich will das alles nicht noch mal durchmachen muessen. Momentan stehen im Centre die Vorbereitungen fuer den Welt-AIDS-Tag an und wir haben einige Projekte dafuer geplant, die muessen alle vorbereitet werden, aber letztenendlich steht oder faellt alles mit der Finanzierung und die ist leider nicht immer die beste oder teilweise gar nicht vorhanden. Aber wir versuchen das Beste draus zu machen!
Heute hat es den ganzen Tag geregnet, ausgerechnet an dem Tag, an dem ich die ganze Zeit draussen unterwegs war, weil ich zu verschiedenen Schulen und Institutionen gehen musste, um verschiedene Projekte anzukuendigen bzw. absegnen zu lassen. Ich bin jetzt auf jeden Fall komplett zugeschlammt (falls dieser Begriff existiert) und werd gleich mal in die Stadt gehen und mir Gummistiefel holen. Hab ich schon seit einem Monat vor, mach ich aber irgendwie nicht. Aber nun ist die Regenzeit im vollen Gange und da muss ich mich nun ein wenig praeperieren. Anfang der Woche war ich in Kasempa, ca. 70 km suedlich von Solwezi und habe dort das Youth Alive Centre besucht. Ich glaube Kasempa ist wirklich eine schoene Stadt, aber leider sind wir von einem Meeting zum naechsten gerannt, da war keine Zeit, sich die Stadt oder Umgebung mal genau anzu schauen. Ich denke, dass ich nach der Regenzeit mal fuer mehrere Tage hinfahren werde, damit ich dann genug Zeit habe, die Umgebung aber auch die Leute, die dort arbeiten, kennenzulernen. Ausserdem ist noch mal rund 70 km suedlich von Kasempa der Eingang zu einem feinen Nationalpark (Name hab ich mal wieder vergessen) und den muss ich mir natuerlich auch anschauen, obwohl ich wohl vorher noch fix versuchen sollte Millionaer zu werden, da das alles recht teuer ist =). Aber Sonntag werde ich hoechstwahrscheinlich eine neue Mitbewohnerin haben, Nasilele. Hab ich in Lusaka kennengerlernt, aber sie wohnt auch in Solwezi und ist grad auf der Suche nach einer Wohnung. Wuerde mich freuen, wenn es klappt, denn ich wohne ungern alleine. Bin eh, wenn ich denn mal zu Hause bin, fast die ganze Zeit mit meinen Nachbarn zusammen oder ich bekomme Besuch. So gesehen bin ich fast nie alleine. Ich versuche morgen noch ein wenig mehr zu schreiben, aber jetzt muss ich leider wieder los...all the time bussy!!!

Dienstag, 28. Oktober 2008

Zambia Life Part 2

So, nun wieder zurueck in Solwezi...die Busfahrt hat diesmal nur 11 Stunden gedauert...ich verbessere mich also mit jeder Fahrt!
Leider habe ich aber troetzdem den gesamten independence day im Bus verbracht und habe den anscheinend sehr lustigen Zeremonien in Solwezi nicht beiwohnen koennen, dafuer habe ich viele Bilder gesehen und lustige Geschichten gehoert. Samstags hab ich dann das erste Mal in meinem Leben ein Rugbyspiel gesehen...ich dachte ja, das Handball brutal ist, aber das ist ja sanftes Gruppenkuscheln im Vergleich zu dem, was die auf dem Feld veranstalten. Ich glaube Regeln existieren nicht....Umboltzen ist die Devise! War aber lustig und Samstag hab ich mich dann auch selber mal sportlich betaetigt und bin zu einem College ganz in meiner Naehe gefahren und hab am Volleyballtraining teilgenommen...Naja, die Jungs und Maedels sind schon um einiges besser als ich. Und heute werde ich dann am Nachmittag versuchen, endlich mal Basketball zu spielen, denn hab mir das schon laenger vorgenommen, aber es hat irgendwie nie geklappt...
Ich werde demnaechst mal probieren ein paar Bilder von meinem Haeuschen reinzustellen, damit ihr eine kleine Vorstellung habt, wie und wo ich wohne. Uebrigens hab ich nicht nur Spinnen als Untermieter (heute morgen hab ich an meinem Moskitonetz eine ganz neue Gattung entdeckt), sondern in meiner Toilette wohnt seit rund 2 Wochen ein kleiner Frosch. Scheinbar fuehlt er sich ganz wohl, auch trotz dessen, dass die Spuelung manchmal ein wenig zu stark ist und ihn mitreisst, aber bisher konnte ich immer schnell genug reagieren und ihr retten...Ich sollte ihm einen Namen geben =)
Eine Sache mit der ich noch nicht wirklich klar komme, ist der Muell! Die Leute lassen ihren Muell fallen, wo sie gerade gehen oder stehen....und dann am Ende der Woche oder wann auch immer, wird ein grosses Feuer angezuendet und der ganze Muell verbrannt, mitten in der Stadt direkt neben dem Markt. Es stinkt dann immer fuerchterlich und ich denke auch, dass die Marktfrauen auf jeden Fall Rauchvergiftungen erleiden muessen. Ich komme mir immer recht komisch vor, wenn ich mitten auf einem Muellhaufen stehe und nach einem Abfalleimer fuer meine benutzte Serviette frage =)...versteht keiner hier, obwohl wirklich an jeder Ecke grosse Tonnen fuer den Muell stehen. Aber die 2 Meter sind fuer viele Menschen einfach nicht machbar! Zu Hause hab ich direkt hinterm Haus meine kleine Muellverbrennungsanlage...sprich eine Grube, wo ich meinen ganzen Kram reinwerfe und wenn die voll ist, wird sie angezuendet, brennt dann so 2 Tage und dann kann ich wieder von vorne anfangen...uber Recycling oder Muelltrennung brauchen wir hier gar nicht erst anfangen zu reden!
Momentan habe ich meine eigenen kleinen Wasserfaelle vorm Haus, denn direkt an meiner Treppe ist eine Wasserleitung geplatzt und seit 2 Tagen sprudelt das Wasser raus. Wir haben dem Landlord schon bescheid gesagt, aber der laesst sich gut Zeit. Naja, vielleicht hat sich was getan, wenn ich nach Hause komme. Da ja am Donnerstag Wahlen sind, bedeutet das auch, dass wir public holidays haben...Naja, nicht wirklich fuer mich, denn ich hab Donnerstagmorgen schon wieder irgendwelche meetings, aber ich kann auf jeden Fall ein wenig laenger ausschlafen. Daher haben meine Nachbarn und ich beschlossen, dass wie morgen Abend ein kleines BBQ veranstalten wollen. Grad wird ueberlegt, ob wir eine ganze Ziege holen und die dann schlachten oder ob ein Stueck Ziege und chicken ausreichend ist...ich bin fuer die 2. Variante, denn auf Schlachten hab ich irgendwie nicht so richtig Lust.
Hier in Zambia entwickel ich mich zu einem richtigen Fruehaufsteher...selbst wenn ich am Wochenende mal ausschlafen kann, was sehr selten vorkommt, bin ich spaetestens um 8 Uhr wach...in der Woche steh ich immer zwischen halb und um 7 auf und bin dann, wenn ich abends nicht ausgehe, auch spaetestens um 22 Uhr totmuede. Ausserdem kann ich auch nicht wirklich ausschlafen, da ich nicht nur in Deutschland einen Nachbarn hatte, der gerne laut Musik hoert =)....,sondern auch hier in Zambia...Viktor liebt Westlife! Und das ab um 6 Uhr morgens, bis er zur Arbeit geht...also manche Dinge aendern sich nie =)
In ganz Zambia ist der Sprit unglaublich teuer, so um 1,50 Euro, also aehnlich wie in Deutschland (zumindest als ich es verlassen habe), trotzdem ist es unvorstellbar den Motor mal abzustellen. Schon beim ersten Mal als ich nach Solwezi gefahren bin mit dem Bus, war der Motor von um 6 Uhr morgens bis 14 Uhr an, ohne dass wir auch nur einen Meter gefahren sind. Und so machen es hier eigenlich alles Autofahrer, frag mich echt, wie dich sich das leisten koennen!
Momentan ist es hier echt extrem heiss, Oktober ist wohl auch der waermste Monat im Jahr, selbst jetzt wo ich hier einfach nur sitze und schreibe, laeuft der Schweiss...aber eigentlich schreibe ich das ja nur, um euch ein wenig neidisch zu machen, denn bei euch wirds wohl mindestens 20 Grad kaelter sein, hehe!
Hier haben gerade fuer 2 Monate die Ferien angefangen und viele Schulkinder sind unterwegs und geniessen noch die Sonne vor der Regenzeit!
Ich wuensch euch allen eine gute Zeit und freu mich ueber jede Nachricht aus der Heimat!

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Goodbye Lusaka!

So, morgen früh um 6 Uhr endet mein Lusakaaufenthalt, wenn denn alles gut geht mit dem Bus....kann ja auch gut sein, dass ich noch 14 Uhr im Bus in Lusaka rumsitze. Jedenfalls ist mein Plan zusammen mit Nasilele (einem Mädel, das ebenfalls aus Solwezi kommt) früh um 6 Uhr den Bus Richtung Norden zu bekommen und dann vielleicht schon nach 9 Stunden in Solwezi anzukommen. Die Praxis sieht dann mit Sicherheit anders aus.
Die letzten 3 Tage hatte ich ja meinen "HIV/Aids und Gender-Workshop" im Protea, einem wirklich sehr noblem Hotel. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich dort auch schlafen können, aber da ja auch noch 4 andere Volunteers grad hier mit in Lusaka waren, wollte ich lieber meine spärliche Freizeit mit ihnen verbringen, statt im Luxus zu schwelgen =) Aber zumindest hatte ich jeden Mittag die Gelegenheit allerlei Köstlichkeiten zu essen...hab auch ordentlich reingehauen, da gabs einfach alles was man wollte! So macht Entwicklungsarbeit richtig Spass =)
Der Workshop an sich war sehr interessant und hat viele nützliche Informationen für mich hervorgebracht. Insgesamt hab ich mich bei dem Workshop ersteinmal zurückgehalten, was zum einen noch an der sprachlichen Barriere lag, aber vor allem auch daran, dass ich ja bisher noch keine wirkliche Erfahrung in diesem Arbeitsbereich habe. Das ändert sich aber Schritt für Schritt...ich lerne jeden Tag dazu! An dem Workshop haben insgesamt 12 Leute teilgenommen, organisiert wurde er von Brot für die Welt, die somit ein wenig näher mit ihren Partnerorganisationen in Sambia zusammenarbeiten wollen und ihnen auch neue Informationen und Methoden zukommen lassen wollten. Wir haben u.a. viele interaktive Gruppenarbeiten gemacht, Vorträge von Ärzten gehört und, was ich mit am bewegensten fand, auch einen Vortrag oder eher ein Erfahrungsbericht von einer Frau, die seit 1992 HIV positiv ist und mittlerweile auch Aids hat... die Art und Weise wie sie über ihre Krankheit und ihr Leben damit gesprochen hat, war echt beeindruckend!
Was ich erstaunlich, aber gut fand, war, dass trotz dessen, dass es alles kirchliche oder zumindest christlich motivierte Organisationen waren, wir offen über die Verwendung von Kondomen gesprochen haben, und das dies auch bei den meisten im Programm mit drin ist, da es halt schon ein effektiver Schutz gegen eine Infektion sein kann.
Naja, ich will hier jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich denke die lange Reise hier runter nach Lusaka hat sich für den Workshop schon gelohnt. Außerdem konnte ich mir dann auch mal wieder eine Aufenthaltsverlängerung holen, da meine Arbeitserlaubnis immer noch nicht fertig ist (dauert halt nen bissel länger, wenn man in unterbezahlten und korrupten Behörden kein Schmiergeld zahlen will)...Aber das bedeutet, dass ich im kommenden Monat wieder nach Lusaka muss, um dann hoffentlich endlich meine Arbeitserlaubnis abholen zu können.
Morgen ist independent day, nebenan in der Kirche wird schon seit Stunden gesungen, gebetet und musiziert...keine Ahnung, ob das nur ne Probe ist, oder ob die das jetzt bis morgen durchziehen...zuzutrauen wäre es der Kirche auf jeden Fall. Lusaka wird auch schon seit einigen Tagen dafür geschmückt und vorbereitet, dass heisst überall hängen sambische Flaggen und Tücher in den Farben und die Armee ist allgegenwärtig. Ich persönlich fühle mich sehr unwohl, wenn neben mir schwerbewaffnete Soldaten stehen, aber irgendwie gehört das wohl zum Stadtbild dazu. Vor allem bis nächster Woche, wenn dann am 30.10. die Wahlen sind, wird sich das mit Sicherheit noch verschärfen. Ich glaube mittlerweile sind auch in Solwezi einige Soldaten stationiert, aber selbst wenn die nicht da sind, rennen genügend bewaffnete Sicherheitsmenschen dort rum...an den Anblick muss ich mich erst noch gewöhnen. Tja, wie das dann am Wahltag und den Tagen danach ablaufen wird, davon hab ich überhaupt keine Vorstellung. Denn einerseits wird gesagt, dass die Situation ruhig ist und das niemand mit Ausschreitungen rechnet, aber andererseits kann man schon regelmäßig in der Zeitung lesen, dass es schon zu Zusammenstössen zwischen den Anhängern der beiden großen Parteien gekommen ist. Aber das ist dann eher in Provinzen, in denen keiner der beiden Präsidentschaftskandidaten schon im Vorfeld bei den Umfragen eine Mehrheit erlangen konnte. In meiner Provinz (North-Western) scheint die Stimmung eindeutig für den Oppositionsführer Micheal Sata zu sein...aber letztendlich hängt es wohl vom Wahlergebnis ab, ob hier alles ruhig bleibt oder nicht. Denn wenn der aktuelle Präsident Rupiah Banda gewinnt, der sich schon seit geraumer Zeit mit Korruptionsvorwürfen auseinander setzen muss, wird mit Sicherheit von Wahlfälschung gesprochen. Naja, das sind grad alles nur Mutmaßungen von mir, mehr kann ich dann in einer Woche berichten. Aber solche Auseinandersetzungen wie in Kenia Anfang diesen Jahres kann ich auf jeden Fall ausschließen, dafür sind die Leute hier zu friedlich =)
Soviel zur politischen Lage in Zambia!
Bin jetzt müde und muss in 4 Stunden schon wieder aufstehen, daher sag ich Gute Nacht und der nächste Eintrag kommt dann wieder aus Solwezi!
Und ausserdem moechte ich ueber diesem Weg noch Opa alles Gute zum Geburtstag wuenschen...Feier nicht zu wild! =)

Sonntag, 19. Oktober 2008

Zambia life!

So, da ich ja nun die Gelegenheit habe, ein wenig mehr zu schreiben, möchte ich jetzt mal auf ein paar zambia- (und vielleicht auch afrika-)typische Dinge eingehen.
Die Landschaft lässt sich nur schwer beschreiben, denn ich finde, dass sie überall anders aussieht, aber sobald man aus Lusaka oder einer anderen größeren Stadt rausfährt, ist der Übergang zum Bush nahezu nahtlos. An den großen, einigermaßen gut befahrbaren Strassen, die aber leider nur ein spärliches Netz in Sambia bilden, sieht man alle paar hundert Meter kleine Runddörfer...manchmal nur mit 2-3 Hütten, manchmal aber auch größer mit Schule und Gemeindehaus. Typisch für die Landschaft ist die rote Erde und riesige Termietenhügel, die teilweise 10 Meter hoch sind und mehrere Bäume umfassen können. Gelegentlich findet man Bananenpalmen oder Cassava-Gewächse, aber größtenteils ist es ein farbenprächtiger Mischwald, der selbst in der Trockenzeit recht grün ist. Einige Landstriche sind mittlerweile aber auch schon stark gerodet worden, da aus dem Holz charcoal gewonnen wird, was hier vor allem in den ländlichen Gebieten ungemein wichtig ist, da es die einzige Energiequelle ist. Eigentlich ist das sogar schon ein kleiner Fortschritt, denn früher wurde das Holz direkt verbrannt, ist aber nicht so ergiebig wie charcoal. Was auch immer wieder ein Erlebnis ist, sind die Sonnenauf- und untergänge: ein riesiger roter Feuerball, der den ganzen Horizont scheinbar in Brannt setzt, bis alles rosarot erleuchtet ist.
In Solwezi ist irgendwie alles was 4 Räder hat und fahren kann ein Taxi, zumindest hab ich noch keinen Unterschied ausmachen können zwischen einem normalen Taxi und einem gewöhnlichen Auto. Eigentlich sind die Taxis blau, aber auch alle anderen Autofahrer nehmen dich mit...natürlich gegen ein Endgeld. Anfangs dachte ich immer, dass wären Freunde von Lawrence oder den anderen und hab mich immer namentlich bei ihnen vorgestellt und eine Plauderei angefangen, bis ich dann gemerkt hab, dass die da gar nicht so interessiert dran waren =)Tagsüber ist Taxifahren recht billig, so zwischen 20 und 50 Cent, gegen Abend, wenn dann keine Busse mehr fahren, wirds aber teuerer. Hier gibt es auch keine zentrale Hotline, bei der man anrufen kann, wenn man mal ein Taxi braucht, sondern du musst dir selber die Nummern der einzelnen Fahrer zusammen suchen, sprich von den Fahrern, die einen guten Preis gemacht haben und dich sicher ans Ziel gebracht haben, lässt du dir die Nummer geben und kannst dann zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen. Ich hab schon 2! Könnte aber wohl auch schon 10 haben, wenn ich wollte. Da sind wir dann auch schon beim nächsten Thema: Telefonieren! Also, die Zambier sind wirklich ein sehr telefonierfreudiges Völkchen! Wenn ich jemanden meine Nummer gebe, dann kann ich mir sicher sein, dass er oder sie noch am selben Tag anruft und sich nach meinem Befinden erkundigt. Ich bekomme im Schnitt auch pro Tag rund 3-4 neue Nummern, bin aber selber sehr vorsichtig mit dem Rausgeben meiner Nummer, denn hab ja auch noch andere Dinge zu tun, als ständig am Telefon zu hängen. Hier kann man auch keine Verträge abschließen, sondern muss sich ganz nach Prepaid-Manier, immer frisch "airtime" kaufen. Und das kann man überall, selbst in der verlassensten Pampa kann man airtime und Coke kaufen. Jeder verkauft es! Wer in Zambia kein Handy hat, der hat verloren, denn nichts geht ohne Handy!
Zum Zeitverständnis in Afrika muss ich wohl nicht viel sagen, die zambischen Uhren ticken halt ein wenig anders als die deutschen...langsamer und stressfreier! Was für einen Pünktlichkeitsfanatiker wie mich, immer wieder eine Herausforderung ist...das fängt beim Kochen an...ein ordentliches Mahl kann auch schon mal ein paar Stunden dauern, vor allem wenn der Koch sich überlegt zwischendurch noch ein paar Freunde zu besuchen und sagt, dass er in 10 Minuten wieder da ist....betrifft aber genauso irgendwelche Meetings und vor allem den Besuch bei Banken oder Behörden, die haben die Zeit gepachtet, glaub ich! Aber ich denke, dass ich mich langsam ganz gut damit arrangiere...und vielleicht färbt ja auch etwas von meinem Zeitverständnis auf die Leute hier ab =)
Jetzt wo ich in Lusaka bin, merke ich schon, dass ich Solwezi in mein Herz geschlossen habe und mich echt freue wieder zurück zu fahren, es ist halt doch noch was anderes als Lusaka...ein wenig ruhiger, sicherer und freundlicher, wie ich finde. Auch wenn in Solwezi eine wachsende "Goldgräberstimmung" zu finden ist, aufgrund der Kupfermine, ganz in der Nähe...es zieht die Leute aus dem ganzen Land an, die hoffen, hier einen Arbeitsplatz zu finden. Jeden Tag wird die Stadt größer! Und kein Mensch weiss, wieviele Leute hier eigentlich wohnen. Die Schätzungen schwanken zwischen 65 000 und 500 000 Einwohnern.
In Lusaka kann ich aber wenigstens mal ein paar Sachen einkaufen, denn es ist einfach billiger. In Solwezi ist wirklich alles teuer, auch tuerer als in Deutschland, aber ich glaube, dass hab ich schon in einem anderen Post geschrieben, deswegen werd ich da jetzt nicht weiter drauf eingehen...
Leider hemmt die lange Busfahrt meine Vorfreude auf Solwezi ein wenig, denn gestern hab ich mal wieder 12 Stunden gebraucht, um vom Norden in den Süden zu kommen, aber immerhin, dass ist eine Zeiteinsparung von gut 3 Stunden im Vergleich zu meiner ersten Fahrt. Vielleicht schaffe ich ja beim nächsten Mal die 10-stunden Marke...Was aber noch viel nerviger ist an der Fahrt, sind die ganzen christlichen Fanatiker, die dann mittten auf der Fahrt anfangen lautstark, das Wort Gottes zu predigen...in Englisch, Bemba oder wahlweise auch Nanya...gut dass ich meinen ipod dabei hatte! Denn 2 Stunden konnte ich mir das Geschrei dann doch nicht antun!
Naja, soviel erst mal aus Lusaka, bei Gelegenheit kommt mehr!

Wieder in Lusaka...

So, ersteinmal muss ich mich für die massigen Rechtschreibfehler im letzten Post (und sicherlich auch in denen davor) entschuldigen, aber im Internetcafe muss ich immer zügig schreiben und auch die Tastatur ist ein wenig anders als die in Deutschland, also einige Zeichen und Buchstaben sind vertauscht...will damit nur sagen, dass ich die deutsche Sprache und Rechtschreibung noch nicht völlig verlernt habe.
Aber nun zum eigentlichen Thema...seit genau einer Stunde bin ich wieder in Lusaka, denn ich wurde zu einem Workshop von Brot für die Welt eingeladen, der sich, wie sollte es auch anders sein, um HIV und Aids dreht. Das ganze geht am Dienstag los, mal schauen, was mich erwartet...
Die letzte Woche war bei mir relativ ruhig, da es mich krankheitstechnisch dann doch noch gut erwicht hat. Montagabend musste ich ins Krankenhaus, denn da ging bei mir nichts mehr, hatte so ziemlich alles, was man an unangenehmen Sachen haben kann, ...Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Durchfall...und alles auf einmal war dann doch nen bissel viel für mich. Im Krankenhaus wurde mir dann eine Spritze verpasst, die mich dann wieder einigermaßen "lebensfähig" gemacht hat =)...naja, ganz so schlimm war es dann doch nicht, aber sowas in der Art hatte ich vorher echt noch nicht gehabt. Mein Malariatest ist zwar negativ ausgefallen, aber die Ärzte meinten, dass ich doch lieber Medikamente gegen Malaria nehmen sollte, denn die Symptome würden dafür sprechen...also Momentan bin ich gut auf Droge =)
Und es hilft, denn mir gehts eigentlich wieder richtig gut, nur dass ich manchmal noch merke, dass ich noch ein wenig geschwächt bin.
Trotz allem war ich aber gestern noch mit Andreas, seiner Freundin, dem holländischen Pärchen und Lawrence an den Mutande-Falls, was mal wieder einmalig war! Wunderschöne Natur, glasklares Wasser und allgemein eine sehr idyllische Gegend...wenn ich das nächste Mal hinfahre, möchte ich dort auch campen, denn mussten wir aus Zeit- und Gesundheitsgründen absagen. Ein paar Jungs haben dann für uns auch noch Flusskrebse gefangen, die wir abends zubereitet haben...muss sagen, dass die Zubereitungsweise (ähnlich wie Hummer) mir dann doch schnell den Appetit verdorben hat und dieses Massaker gemessen an dem Fleisch, was man rausbekommt unnötig hoch ist! War also mal interessant, brauch ich aber nicht noch mal...

Tja, so ungefähr sah meine letzte Woche aus...in den nächsten 3-4 Tagen, werde ich wohl wieder ein wenig regelmäßiger schreiben können und hoffentlich auch mal wieder ein paar Bilder hochladen, da ich ja momentan wieder den w-lan-zugang vom ded nutzen kann!
Somit die allerbesten Grüße in den Norden!

Montag, 13. Oktober 2008

Die Regenzeit beginnt!

Menno, da hab ich jetzt wieder stundenlang einen Blogeintrag vorgeschireben, mir nen USB-Stick besorgt und bin jetzt im Internetcafe...und es klappt trotzdem nicht =(
Naja, dann werd ich es halt alles versuchen nochmal aufzuschreiben.
Wie der Titel schon erahnen laesst, hat es vor drei Tagen dass erste Mal geregnet, zwar nur ein kleiner Vorlaeufer des richtigen Regens, aber fuer mich schon imposant genug! Wenns hier richtig regnet, kann man nicht mal eben den Regenschirm rausholen und nen kleinen Spaziergang machen...ich glaube man wuerde ertrinken! Ab
er die letzten Tage hat sich das Wetter wieder ein wenig stabilisiert und ich hoffe, das bleibt auch noch bis mindestens naechste Woche so, denn fuer das Wochenende ist ein kleiner Campingausflug an die Mutande-Waterfalls geplant, worauf ich mich echt schon freue...hoffe, nur dass dort nicht allzu viele Schlangen rumkrauchen!
Apropos Schlagen, mein Haeuschen ist in der Naehe von einem kleinen Moor und dort huepfen massig Froesche rum, die mich jeden Abend in den Schlaf quaken, aber sie moegen auch gerne Licht und kommen daher oefter mal in die Haeuser, was fuer sie kein Problem ist, denn die Tueren sind so kr
um und schief eingebaut, dass da ne grosse Kroete locker durchpasst. An sich waere das ja nicht so schlimm, aber leider ziehen Froesche wiederrum Schlangen an und deswegen muss ich jetzt immmer schoen alles abdichten, aber gegen Spinnen hilft das leider nicht...mit mir zusammen wohnen im Schnitt 5 grosse Exemplare im Haus, aber ich glaube, langsam fangen wir an, uns zu arrangieren =)
Vom Donnerstag an bis Samstag habe ich bei m
einem ersten Behaviour-Change-Process-Workshop (BCP) teilgenommen. Zusammen mit 40 Schuelern zwischen 15 und 20 Jahren haben wir u.a. ueber Liebe, Freundschaft, Sexualitaet, Abtreibung, Alkohol und aehnlichem gesprochen, aber das alles natuerlich immer im Kontext von HIV und Aids. Ich war wirklich ueberrascht, wie gut aufgeklaert,interessiert und offen alle Beteiligten waren. Aber als ich mich dann geoutet habe, dass ich weder an Got glaube noch die Bibel gelesen habe, droht die Stimmung kurzzeitig zu kippen...denn das ist vor allem fuer die Kids ein Ding der Unmoeglichkeit! Nach einigen erhitzten Debatten und Missionierungsversuchen haben wir uns dann aber alle relativ gut einigen koennen und ich war wieder Mitglied in ihrer Gruppe. Insgesamt sind sie wirklich alle sehrt nett und freundlich zu mir gewesen und haben sich wirklich gefreut, mich kennenzulernen, was natuerlich auch auf Gegenseitigkeit beruht! Wenn ich mehr Zeit habe, schreibe ich mal ausfuehrlicher ueber den BCP.
Gestern bin ich dann zusammen mit drei Hollaendern, die ebenfalls Volunteers hier in Solwezi sind (aber an einer Schule arbeiten) nach Chimfunzi gefahren, ein sehr grosses Schimpansen-Projekt nahe der kongolesischen Grenze. Da wir bei allen Fueterungszeiten dabei sein wollten, sind wir bereits frueh morgens um 4 Uhr! losgefahren. Es war wirklich extrem spannend und interessant dort. Angefangen hat das Projekt damit, dass ein englisches
Ehepaar vereinzelte Schimpansenwaisen aufgenommen hat und die wieder aufgepaeppelt hat. Mitlerweile leben auf einer Flaeche von rund 25 000 Hektar 126 Schimpansen aus allen Teilen der Welt. Auch aus Deutschland sind 2 Affen dabei, Guenther und Schoko. Viele der Tiere haben einen unschoenen Hintergrund, da sie meist als Zirkustiere oder Haustiere gehalten worden sind. Daher sind auch einige dabei, die nicht mehr resozialisierbar sind und in Kaefigen leben muessen, aber die meisten koennen in den Aussengehegen rumtollen. Im Grunde entsprechen die Aussenanlagen ihren natuerlichen Lebensraumen, nur dass sie von Menschen gefuetert werden. Sie lieben Nshima (Maisbrei), wie alle Menschen hier in Sambia, inklusive mir =)
Ich konnte den Ausflug leider nicht komplet in vollen Zuegen geniessen, da es mich krankheitstechnisch ein wenig erwischt hat und ich leicht angeschlagen bin, naja mal schauen, wie sich das noch weiter
entwickelt.
So, ich muss dann mal wieder zurueck zur Arbeit!
Ich sende euch NOCH sonnige und trockene Gruesse nach Deutschland und hoffe, ihr seid alle gesund und wohlauf!




Mittwoch, 8. Oktober 2008

Schon wieder Nachrichten aus Solwzi!

Bin wieder im gleichen Internetcafe wie gestern, hab immer noch keinen USB-Stick und meinen Rechner kann ich ebenfalls nicht anschliessen, daher werd ich wohl meine urspruenglich geplanten Eintraege nicht mehr reinstellen, da sie mittlerweile nicht mehr wirklich up to date sind!
Also, gestern hatte ich wie schon angekuendigt meinen ersten Schulbesuch...Das Programm, welches dort durchgefuehrt wird, heisst Adventure Unlimited und bezieht sich auf Schueler im Alter zwischen 11 und 15 Jahren. Innerhalb von 9 Lessons wird u.a. ueber die Zeit des Erwachsenwerdens, Teenager, Lieber, Familie, Sex und vor allem auch HIV und Aids gesprochen. Dieses Programm entspricht also in etwa unserem Sexualkundeunterricht in der Schule. Die Klasse, in der ich sass, hatte 69 Schueler, die alle zusammen in einem Raum sassen, der nicht ganz so gross ist, wie unsere Schulraeume in Deutschland. Da so viele Schueler und zu wenige Klassenraeume existieren, ist der Unterricht zweigeteilt...von 8.00 Uhr bis ca. 13 Uhr hat eine Klasse unterricht (meist die Juengeren) und dann von 13 Uhr bis 18 Uhr ist die andere Klasse dran. Insgesamt hat jede Klasse nur 10 Minuten Pause, ansonsten wird die ganze Zeit durchgelernt. Die Schueler waren natuerlich sehr ueberrascht mich dort zu sehen und haben mich eigentlich auch die ganze Zeit beobachtet, statt dem Unterricht zu folgen =) Ich werde heut noch mal hingehen, mal sehen wie es diesmal wird.
Entgegen allen Vorwarnungen fuehle ich mich bisher hier in Solwezi sehr sicher, aber ich beachte natuerlich auch einige Regeln, u.a. dass ich nach Einbruch der Dunkelheit (so ab 18.30 Uhr) nicht mehr alleine und zu Fuss draussen unterwegs bin. Was dann natuerlich bedeutet, dass ich zu Hause bin und viel Zeit zum Lesen habe. Aber ich habe mich auch schon ganz gut mit meinem Nachbarn Jones angefreundet, der auch in einem Netzwerk fuer Aufklaerung und Weiterbildung arbeitet, und kann daher auch einige Zeit mit ihm verbringen...Ansonsten bin ich dann meist mit meinem Chef Lawrence unterwegs oder mit Andreas (deutscher Entwicklungshelfer, der zur Zeit hier mein Mentor ist)...Meine Abendgestaltung unterscheidet sich nicht wirklich von der in Deutschland, zumindest am Wochenende...wir gehen haeufig in den Cave-Club, wo man eigentlich alle Gesichter Solwezis wieder trifft. Da ich dort meist der einzige Muzungu (Weisser) , mal abgesehen von ein paar suedafrikanischen Mienenarbeitern, bin, falle ich natuerlich gut auf und ziehe dementsprechend haeufig auch die Aufmerksamkeit auf mich, was ich nicht immer so toll finde... Auch tagsueber, wenn ich mal alleine unterwegs bin, um etwas einzukaufen oder aehnliches, kann ich schon mittlerweile fest damit rechnen, dass ich mindestens einen treffe, der mich von irgendwoeher kennt und das dann auch als Grund sieht, dass wir jetzt gute Freunde sind und uns unbedingt wieder treffen muessen. Aber nicht aus dem Grund, weil sie Geld von mir haben wollen, sondern eher im Gegenteil, sie wollen mir dann alles bezahlen und mich ueberallhin einladen. Naja, ich muss mir dann wohl mal eine Taktik ueberlegen, wie ich allzu freundliche Menschen wieder los werde....Denn mit einem "Nein, Danke" ist es selten getan! Eine Sache, die mir auch immer wieder auffaellt, ist dass hier viele Maenner Hand in Hand rumlaufen. Als ich das das erste Mal in Lusaka gesehen habe, war ich ueberrascht, da ich gehoert habe, dass Homosexueller hier keinen leichten Stand haben, es sogar gesetzlich verboten ist, als dann aber fast jeder mit jedem Hand in Hand gelaufen ist, war mir klar, dass das nichts mit der sexuellen Neigung zu tun hat, sondern einfach nur ein Zeichen vor Freundschaft ist. Maenner, die sich unterhalten, laufen dann halt auch mal Hand in Hand rum. Wenn ich danach frage, wird die Frage selten verstanden, da es normal ist, und man sich darueber hier keine Gedanken macht. Aber ebenso wird auch meine Hand in Gespraechen immer wieder festgehalten, was ich anfangs wirklich sehr befremdlich fand, zumindest konnte ich mich jetzt mit den meisten darauf einigen, dass ich nicht Hand in Hand durch die Stadt laufen moechte, sondern dass sich dass dann wirklich nur auf die Gespraeche reduziert.
Mit meinen Englisch-Skills komme ich langsam aber sicher voran, auch wenn das zambische Englisch immer wieder eine kleine Herausforderung fuer mich ist.
Naja, ich muss dann mal wieder zueruck zur Arbeit! Denn das mach ich ja nebenbei auch noch =)
Eine gute Zeit euch allen!

Dienstag, 7. Oktober 2008

Endlich auch mal Nachrichten aus Solwezi!

Nach ueber einer Woche kann ich mich endlich auch mal wieder auf meinem Blog zuerueck melden! Eigentlich hab ich schon auf meinem Rechner ganz viele Nachrichten geschrieben, die ich dann hier veroeffentlichen wollte, aber leider kann ich hier nicht meinen eigenen Rechner nutzen und hab meinen USB-Stick in Deutschland vergessen...naja, vielleicht werde ich spaeter die ganzen Eintraege noch mal hochladen.
So, nun zu meinem Leben hier...es ist echt richtig schoen, besser als ich es mir vorgestellt habe! Gut, ich bin nun gerade erstmal eine Woche hier, aber die Leute, die ich bisher hier getroffen habe, sind so freundlich und interessiert, dass ich mich hier wirklich sehr wohl fuehle.
Mein Haeuschen, das ich bisher alleine bewohne, ist auch sehr schoen...Dusche und Toilette sind integriert und ich habe fliessend Wasser und fast durchgaengig Strom, was will man mehr =)
Meine Arbeit macht mir auch Spass, auch wenn es wirklich teilweise sehr kompliziert ist, denn ich bin hier zum Teil fuer die Finanzen zustandig...ein Bereich, den ich nicht mal im Deutschen verstehen wuerde, und schon gar nicht in Englisch. Aber ich kaempfe mich durch!
Heute Nachmitag werde ich das erste Mal mit ins "Feld" gehen, sprich in eine Schule und da an einem Workshop teilnehmen, der sich mit dem Erwachsenwerden und den Problemen der Jugendlichen auseinandersetzt.
Die letzte Woche war sehr vollgestopft mit verschiedenen Programmen und auch vielen Feiern...also langweilig ist mir nicht! Ich war jetzt schon an 2 verschiedenen Wasserfaellen ganz in der Naehe von Solwezi und es war echt traumhaft...man hat sich wie im Dschungel gefuehlt, dichte gruene Vegetation, riesige mir absolut unbekannte Insekten und tolles klares Wasser...da musste ich dann auch mal reinspringen und mich erfrischen! Solche feuchten Oasen sind im staubigen Solwezi wirklich eine willkommenen Abwechslung und Erholung pur! Ich hab natuerlich auch schon ganz viele Bilder gemacht, aber die kann ich erst hochladen, wenn das Internetcafe im Center wieder funktioniert und ich meinen eigenen Rechner nutzen kann. Ausserdem werde ich staendig zum Essen oder Ausgehen eingeladen, manchmal ist es dann ein wenig zu viel und ich muss dann oefter auch mal dankend ablehnen...
Das Leben hier insgesamt ist sehr schoen, wenn auch recht teuer...ich glaube Solwzi ist so ziemlich die teuerste Stadt in Zambia, und Zambia insgesamt fuer afrikanische Verhaeltnisse auch sehr teuer. Wenn man bedenkt, dass die meisten Menschen nur einen Bruchteil von dem verdienen, was in Deutschland ueblich ist, sie aber aehnlich viel bezahlen muessen, dann fragt man sich schon wie sie ueber die Runden kommen.
Naja, ich versuche in Zukunft regelmaessiger zu schreiben und euch auf dem Laufenden zu halten!
Viele sonnige Gruesse nach Deutschland!

Sonntag, 28. September 2008

Adresse

Hier ist übrigens die Adresse, an die Briefe geschickt werden können. Aber nur Briefe, da viele Pakete oder Päckchen hier leider oft nicht ankommen...Briefe hingegen sind recht sicher! Das ist die Hauptadresse vom DED, die Briefe werden dann an mich weitergeleitet. Briefe sind von Deutschland nach Sambia und auch umgekehrt ca. 3 bis 4 Wochen unterwegs....

ded
P.O. Box 50301
Plot 1402 Lubu Road
(Corner Lubu/Mushemi Road)
Lusaka, Longacres

...letzter Tag in Lusaka!

...mal wieder ein paar Bilderchen. Wenn ich Pech habe, dann erstmal das letzte Mal, denn in Solwzi soll es ein paar Probleme mit dem Internet und dem Hochladen von Bildern geben.
Die Lubu Road in Lusaka, dort hat der DED seinen Sitz

Trotz 36 Grad geht nichts über eine ordentliche Kopfbedeckung!

Unsere luxuriöse Toilette mit integrierter Dusche im Haus - hat nicht jeder hier.

Unsere "kleinen" Mitbewohner...gibts in allen Größen und Farbschattierungen


Chitenge-Janice

Samstag, 27. September 2008

Lusaka life...

So, liebe Leute.
Vorhin habe ich versucht mal eine Rundmail zu verschicken, hab auch ganz viel geschrieben und dann hat das Internet mal wieder gestreikt...prima!
Naja, alles umsonst, aber ich versuche trotzdem kurz noch mal zusammenzufassen, was ich euch mitteilen wollte...
Die letzten beiden Tage hatte ich Kaonde-Sprachunterricht und kann mich somit nun zumindest auf dem Smalltalk-Level verständigen, aber hier in Lusaka nützt mir das noch nicht wirklich viel, da hier die Hauptsprache Nyanja ist, aber in dieser Sprache kann ich mittlerweile auch schon grüßen.
Heute waren wir auf einem großen City-market...und der war echt groß und laut und voll und für alle Sinne extrem intensiv. Dort gab es eigentlich alles...Hühner, Elektrogeräte mit zugehöriger Werkstatt, Fisch, Gemüse, Schuhe, Klamotten (meist alles secondhand),Parfüm, Schreibwaren...einfach alles!Wir waren eigentlich nur damit beschäftigt unbeschadet durchzukommen und den Weg auch wieder zurückzufinden. Zum Glück war Dorothy (u.a. auch meine Sprachlehrerin) dabei, ansonste würden wir wohl jetzt noch dort rumirren. Aber ich hab es tatsächlich auch noch geschafft, mir ein Chitenge zu kaufen , dass ist ein großes Tuch, welches viele Frauen hier als Rock tragen, das aber auch als Decke oder sonstwas verwendet werden kann. Sehr praktisch und es trägt fast jeder hier!
Danach sind wir ein großes compound (township) gefahren und haben uns dort umgeschaut. Ich muss sagen, die Art und Weise, wie wir dort aufgetreten sind, fannd ich recht befremdlich, denn ich hab mich gefühlt wie nen Tourist, der sich mal das Elend aus nächster Nähe anschauen wollte, um dann auch gleich dort wieder zu verschwinden...hätten wir dort eine sinnvolle Aufgabe gehabt, iirgendwo mitgearbeitet oder so, hätte ich das wesentlich besser gefunden. Naja, zu den Lebensumständen, unter denen viele dort leben müssen, kann ich eigentlich kaum was sagen, da es nicht wirklich in Worte zu fassen ist! Um es ansatzweise begreifen zu können, muss man es selber gesehen haben...das war dann wohl auch der Sinn dieses Besuches.
Am Montag gehts dann für mich endlich nach Solwezi los, aber bevor ich dort ankomme, muss ich erst noch mindestens 9 Stunden mit dem Bus überland fahren. Eigentlich sollte ich ja noch mit einem anderen Weltwärtsteilnehmer zusammen wohnen und teilweise auch arbeiten, aber er musste aus familiären Gründen, seinen Aufenthalt hier in Sambia Anfang September beenden und somit werd ich mich das kommende Jahr wohl alleine durchschlagen müssen...aber wenn die Leute dort oben genauso freundlich und herzlich sind, wie hier in Lusaka, kann eigentlich nichts schief gehen =)
So, dann die besten Grüße ins kalte Deutschland!

Unser kleines Internetcafé im Wohnzimmer...von hier aus versenden wir die Informationen in die Welt =)

Freitag, 26. September 2008

Mutende mwane!

So, nun hier ein paar Bilderchen aus Lusaka...naja, eigentlich nur vom DED-Gelände! In die weite, afrikanische Welt werd ich erst am Montag gelassen =)

Gelände des DED und dann noch traditionelles sambisches Essen, sehr lecker!

Mittwoch, 24. September 2008

In Sambia gestrandet...

So, gestern 13 Uhr Ortszeit (die im Sommer auch die gleiche in Deutschland ist) bin ich in Lusaka angekommen. Die beiden Fluege (Frankfurt-Johannesburg und Johannesburg-Lusaka) sind absolut problemlos verlaufen und ich hab sogar noch mein ganzes Gepaeck! Ich bin mit noch 6 weiteren Weltwaertslern unterwegs und werde auch die erste Woche gemeinsam mit ihnen in Lusaka auf dem Gelarnde des DED verbringen. Wir wurden sehr herzlich empfangen und hatten gestern auch gleich unsere erste Shoppingtour. Da wir das aber in einer grossen Mall gemacht haben, war der Unterschied zu Deutschland nicht allzu heftig, dass wird erst naechste Woche richtig eintreten, denk ich mal. Nach einer sehr bequemen Nacht, trotz riesiger Spinnen, haben wir heute die Gelegenheit gehabt mit Priscilla (u.a. Koechin beim DED) reall zambian food zubereiten yu koennen...es war extrem lecker!!! Also, Essenstechnisch wirds wohl keine Probleme geben =)
Dann wurden wir in die Deutsche Botschaft eingeladen und haben uns erstmal der Botschafterin vorgestellt...war sehr lustig...aber wohl groesstenteils fuer mich, da ich ja eh auf solches diplomatische Geplaenkel stehe =)
So, die Zeit rennt mir hier im Internet-Cafe davon, deswegen hoer ich jetzt mal auf.
Aber auf jeden Fall kann ich sagen, dass es mir bisher hier sehr gut gefaellt und ich meinen Afrika-Trip bisher in keinster Weise bereue.
Ich hoffe, euch gehts ebenfalls gut im kalten Deutschland (hier sind grad 36 Grad, hehe) und meldet euch!

Donnerstag, 11. September 2008

So, jetzt erstmal ein paar allgemeine Infos, was ich das nächste Jahr mache, wo ich das mache und überhaupt warum ich dass alles machen werde...naja, der Grund ist mir manchmal auch noch ein wenig schleierhaft...
Ich werde zusammen mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) im Rahmen der weltwärts-Initiative einen kleinen Abstecher nach Afrika, genauer gesagt Sambia, machen und dort an einem einjährigen entwicklungspolitischen Bildungsprogramm teilnehmen...hört sich irgendwie schön an! Konkret heisst das, dass ich die kommenden 12 Monate in einer kleinen Stadt (Solwezi) im Norden Sambias leben werde und dort in einem Gemeinde- und Jugendzentrum arbeiten werde. Die afrikanische Organisaition "Solwezi Youth Alive", mit denen ich zusammenarbeite, bietet verschiedene Workshops für die hießige Bevölkerung an, die sich u.a. mit HIV/Aidsaufklärung, Genderthematiken, Vermittlung von "Life Skills" und "Behaviour Change" auseinandersetzen und somit wohl einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Lebens vor Ort leisten. Naja, sehr viel kann ich dazu leider noch nicht sagen, da ich momentan auch noch nicht allzu viele Infos bekommen habe, aber bald bin ich ja da und dann werd ich wohl mehr wissen =)
Auf jeden Fall freue mich tierisch auf das nächste Jahr und bin unendlich aufgeregt. Kann mich aber noch nicht wirklich darauf konzentrieren, da ich grad zu sehr mit den ganzen Vorbereitungen beschäftigt bin. Wohl erst im Flieger werd ich realisieren, worauf ich mich da eingelassen habe...
In diesem Blog werd ich auch versuchen möglichst viele Infos zu meinem Einsatzort und -Projekt reinzustellen, damit ihr eine ungefähre Vorstellung von dem habt, was ich erlebe.
So, das muss fürs erste reichen!